Newsletter Juli 2015

EMR-Innenansichten: Der Fachbereich

Bei der EMR-Registrierung kommt es insbesondere auf die Ausbildung an. Das wissen alle Therapeutinnen und Therapeuten mit EMR-Qualitätslabel. Dass beim EMR ein Team von Fachleuten daran arbeitet, die vielen verschiedenen Ausbildungen kompetent zu beurteilen, wissen dagegen die wenigsten. Ein Porträt des EMR-Fachbereichs.

Photo
Mathias Blaser, Stefan Fiechter, Claudia Bellgardt, Stephan Moor, Evelyne Roth (v.l.n.r)

Das sechsköpfige Team des Fachbereichs kommt immer dann zum Einsatz, wenn die Ausbildungsnachweise eines Gesuchs fachliche oder pädagogische Fragen aufwerfen. «Mit den Registrierungsgesuchen erreichen uns die unterschiedlichsten Unterlagen und Dokumente», erzählt Stephan Moor, der Leiter des Fachbereichs. «Obschon wir Kenntnisse über eine Vielzahl an Bildungsanbietern im In- und Ausland haben, kommt es bei der grossen Anzahl von jährlichen Registrierungen immer wieder vor, dass wir eine Ausbildung oder Bildungsinstitution noch nicht kennen», führt er weiter aus.

«Die mannigfaltigen Ausbildungen kompetent zu beurteilen, ist eine grosse Herausforderung und eine spannende Aufgabe.» — Mathias Blaser
Photo
Mathias Blaser und Stefan Fiechter

«In einem solchen Fall nehmen wir mit der betreffenden Schule Kontakt auf», erklärt die Pädagogik-Expertin Claudia Bellgardt, «und verlangen weiterführende Informationen wie beispielsweise ein Curriculum oder ein Prüfungsreglement.» Anhand der Unterlagen, die der Bildungsanbieter nachreicht, beurteilt das Fachbereich-Team das Ausbildungskonzept und entscheidet, ob die Ausbildung die Kriterien des EMR-Reglements erfüllt. «Eine besondere Herausforderung ist es, Lehrgänge aus verschiedenen Ländern wie China, Indien, Australien oder auch Deutschland oder Frankreich richtig einzuschätzen. Schulen aus anderen Kulturkreisen haben oft unterschiedliche Ausbildungskonzepte oder Organisationsformen», ergänzt Stefan Fiechter, der als TCM-Therapeut auf die Abklärung von Ausbildungen im Bereich der Traditionellen Chinesischen Medizin spezialisiert ist.

«Die vorurteilsfreie Bearbeitung eines Auftrags steht an oberster Stelle.»
— Gabriela Uitz

Alle Mitarbeitenden des Fachbereichs verfügen entweder über einen pädagogischen, wissenschaftlichen oder erfahrungs- respektive schulmedizinischen Hintergrund. Das breite Spektrum an Kompetenzen und Erfahrungen ermöglicht es dem Team, Ausbildungen aus unterschiedlichen Perspektiven einzuschätzen.

«Wichtige Entscheide werden immer im Team getroffen.» — Stephan Moor
Photo
Evelyne Roth

Der Fachbereich ist auch Anlaufstelle für Schulen und Verbände. «An unserer Schul-Hotline beraten wir verschiedene Institutionen in Bezug auf das EMR-Reglement oder wir beantworten Fragen wie beispielsweise zur Anrechnung von Bildungsleistungen», erklärt Claudia Bellgardt. Mit diesen Akteuren findet eine intensive Auseinandersetzung und ein reger Austausch statt. Und Evelyne Roth, die als wissenschaftliche Mitarbeiterin unter anderem zuständig ist für reglementierte Berufe im Schweizer Gesundheitswesen, ergänzt: «Ausserdem unterstützen wir die Leitung des EMR bei Anfragen von Behörden, Kantonsärzten oder Versicherern».

«Eine offene Kommunikation mit den Schulen und Verbänden ist uns wichtig.» — Evelyne Roth

Welche Eigenschaften braucht es denn für die Arbeit im Fachbereich? «Besonders wichtig für unsere Arbeit ist ein breites Fachwissen und dass wir stets über die aktuellen Entwicklungen in der Erfahrungsmedizin auf dem Laufenden sind», betont der Homöopath Mathias Blaser. «Ausserdem braucht es Sorgfalt, ein gutes Augenmass und kommunikative Fähigkeiten, um Sprachbarrieren und kulturelle Unterschiede zu überwinden. Und nicht zuletzt sind im Fachbereich auch Beharrlichkeit und Geduld gefordert», ergänzt Gabriela Uitz, die auf Fragen zur Naturheilkunde spezialisiert ist.


zurück