Newsletter Oktober 2017

Neue Bezeichnung für Reittherapie

Zu den Neuerungen auf der EMR-Methodenliste für 2018 gehört eine Anpassung der Bezeichnung der Behandlungsformen, bei denen Pferde zum Einsatz kommen. Diese wird neu «Pferdegestützte Therapie» lauten. Erfahren Sie, was es mit der Änderung der Bezeichnung auf sich hat, welche Neuerung es bei der Registrierung geben wird und welche Behandlungsformen die Pferdegestützte Therapie umfasst.

PhotoPer 1. Januar 2018 wird aus der Bezeichnung «Heilpädagogisches Reiten / Therapeutisches Reiten» auf der EMR-Methodenliste die «Pferdegestützte Therapie». Das EMR geht damit auf Anregungen der Schweizer Institutionen in diesem Bereich ein. Demnach ist eine strenge Unterscheidung zwischen heilpädagogischem und therapeutischem Reiten den tatsächlichen Angeboten nicht angemessen, weil in der Regel ein ganzheitlicher Ansatz verfolgt wird.

Berufsabschlüsse ersetzen Nachweis der schulmedizinischen Ausbildung

Mit der Namensänderung ist auch eine Anpassung der Registrierungsbedingungen verbunden: Personen mit bestimmten Berufsabschlüssen müssen für die Registrierung keinen weiteren schulmedizinischen Nachweis erbringen. Die dafür massgebende Liste umfasst folgende Berufsabschlüsse:

  • Fachfrau/Fachmann Betreuung EFZ
  • Klinische Heilpädagogik und Sozialpädagogik BA
  • Lehrerin/Lehrer für die Vorschulstufe dipl. EDK / Pre-Primary Eduation BA / BSc (FH)
  • Lehrerin/Lehrer für die Primarstufe dipl. EDK / Primary Education BA / BSc (FH)
  • Lehrerin/Lehrer für die Vorschul- und Primarstufe dipl. EDK / Pre-Primary and Primary Education BA / BSc (FH)
  • Lehrerin/Lehrer für die Sekundarstufe I dipl. EDK / Secondary Education MA / MSc (FH)
  • Lehrerin/Lehrer für Maturitätsschulen dipl. EDK / MA / MSc (FH)
  • Psychologie MSc (FH)
  • Soziale Arbeit BA / BSc FH
  • Sozialpädagogin/Sozialpädagoge dipl. HF
Die heilsame Beziehung zum Pferd

In der Schweiz werden drei Formen der Reittherapie angeboten, die viele Gemeinsamkeiten haben: Das heilpädagogische Reiten und Voltigieren zielen darauf ab, Menschen mit Behinderungen und Störungen über die Beziehung zum Pferd in ihrer Entwicklung zu fördern. Das therapeutische Reiten ist psychologisch und rehabilitativ ausgerichtet und kommt therapiebegleitend bei diversen Erkrankungen sowie nach Unfällen zum Einsatz. Im Vordergrund steht wiederum der Umgang mit dem Pferd.

Bei der Hippotherapie beziehungsweise Hippotherapie-K (nach der Begründerin Ursula Künzle) handelt es sich um eine Form der Bewegungstherapie. Das Pferd dient dabei vor allem als physiotherapeutisches Hilfsmittel. Die Hippotherapie kann vom Arzt verordnet und als kassenpflichtige Leistung abgerechnet werden.

Zur Reittherapie existieren mehrere Schweizer Institutionen, unter anderen die Vereinigung Pferdegestützte Therapie Schweiz, die Schweizer Gruppe Therapeutisches Reiten sowie die Schweizer Gruppe für Hippotherapie-K.


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