Newsletter Dezember 2017

Die EMR-Leitung im Gespräch

Das Jahr 2017 geht zu Ende. Zeit für ein Gespräch mit den Personen, die das EMR leiten. Zeit für einen gemeinsamen Rückblick und einige Gedanken über das, was das nächste Jahr bringen wird.

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Die EMR-Leitung: Stefan Haselbach, Françoise Lebet, Christoph Nyfeler (v.l.n.r.)

Frau Lebet, Sie und Ihre Stellvertreter Herr Haselbach und Herr Nyfeler leiten seit einigen Jahren das EMR. Wie teilen Sie die Aufgaben untereinander auf?

Françoise Lebet: Ich bin Leiterin des EMR und Mitglied der Geschäftsleitung der Eskamed AG. In dieser Doppelfunktion führe ich das EMR, berichte an die Eskamed-Geschäftsleitung und habe teil an unternehmerisch-strategischen Überlegungen und Entscheidungen. Ich repräsentiere das EMR bei Veranstaltungen und pflege den Kontakt und die Beziehung zu unseren diversen Zielgruppen wie zum Beispiel Therapeutinnen und Therapeuten, Versicherern, Berufsorganisationen oder Kantonen.

Stefan Haselbach: Ich bin vor allem für das Tagesgeschäft des EMR verantwortlich – also für alles, was mit Zertifizierung und Rezertifizierung zu tun hat. Darüber hinaus fungiere ich in der EMR-Leitung als Ansprechperson für Fragen aus den Bereichen Qualitätssicherung und Therapeutenservice.

Christoph Nyfeler: Zu meinem Aufgabengebiet gehört im Wesentlichen die Zusammenarbeit mit externen Organisationen wie Berufsverbänden, Organisationen der Arbeitswelt und Behörden. Neben meiner Funktion als stellvertretender Leiter des EMR leite ich den Bereich Entwicklung & Innovation, der für die Weiterentwicklung der EMR-Qualitätskriterien verantwortlich ist.

Was zeichnet ihre Zusammenarbeit aus?

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Christoph Nyfeler

Christoph Nyfeler: Wir funktionieren sehr gut zusammen, auch wenn es manchmal schnell gehen muss. Da hilft das gegenseitige Vertrauen, wir wissen, dass wir uns aufeinander verlassen können.      

Stefan Haselbach: Wir arbeiten seit Januar 2015 in dieser Konstellation zusammen und ergänzen uns in unseren Stärken und Schwächen bestens. Dadurch, dass wir wichtige Entscheidungen zusammen fällen, sind diese breit abgestützt und werden von uns gemeinsam getragen.

Françoise Lebet: Wir drei arbeiten sehr gut zusammen, auch oder gerade weil wir recht unterschiedlich sind. Wir respektieren unsere Differenzen, machen sie uns zunutze und ergänzen uns auf diese Weise ideal. Dabei werden wir unterstützt von unserer Assistentin Sandra Beleda. Mit ihrem Organisationstalent, ihrer Geduld und ihrer Umsicht hilft sie uns sehr, unseren komplexen Arbeitsalltag zu bewältigen.

Weihnachten steht vor der Tür, Zeit, um innezuhalten und das vergangene Jahr zu reflektieren. Was waren für Sie die EMR-Highlights im vergangenen Jahr?

Françoise Lebet: Es freut mich sehr, dass wir in diesem Jahr zwei Studien zur Erfahrungsmedizin unterstützen konnten: eine in der Westschweiz am Waadtländer Universitätsspital in Lausanne1 und die andere für die ganze Schweiz am Universitätsspital Zürich2. Dadurch erhoffen wir uns wertvolle Erkenntnisse über die Erfahrungsmedizin hierzulande, um ihre Position im Schweizer Gesundheitswesen zu stärken. Ich möchte mich bei allen Therpeutinnen und Therapeuten, die an den Studien teilgenommen haben, herzlich bedanken.
Weitere Highlights des vergangenen Jahres waren die neuen Partner, die wir für die Zusammenarbeit mit uns gewinnen konnten: Das sind zum einen die Versicherer AXA und EGK-Gesundheitskasse, zum anderen die Kantone Glarus und St. Gallen sowie die Fachorganisation Pro Infirmis. Als sehr positiv und konstruktiv habe ich auch die regelmässigen Treffen mit den Organisationen der Arbeitswelt empfunden. Hier zeigt sich einmal mehr, wie sehr es auf eine gute Kommunikation miteinander ankommt.      
Natürlich macht es mich auch ein wenig stolz, dass die Nachfrage nach dem EMR-Qualitätslabel weiter anhält. In diesem Jahr konnten wir erneut steigende Zahlen verbuchen, sodass mittlerweile fast 22'000 Therapeutinnen und Therapeuten EMR-zertifiziert sind. Das zeigt uns, dass das EMR-Qualitätslabel mehr denn je in der ganzen Schweiz anerkannt ist und sich auch nach 18 Jahren noch kräftig weiterentwickelt.

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Stefan Haselbach

Stefan Haselbach: Das Thema mehr und bessere Kommunikation gehört auch zu meinen EMR-Highlights 2017. Denn in diesem Jahr haben wir unsere Kommunikationsinstrumente um das neue elektronische Kontaktformular erweitert: Mit dem Kontaktformular und dem neuen Bereich Therapeutenservice bieten wir den Therapeutinnen und Therapeuten seit Mitte des Jahres einen modernen «Draht» zum EMR und können noch schneller auf ihre Anliegen eingehen. Die Resonanz darauf ist sehr gut, das Kontaktformular wird rege genutzt und die Therapeutinnen und Therapeuten schätzen es sehr, wenn wir sie aufgrund einer Online-Anfrage auch mal persönlich anrufen.

Christoph Nyfeler: Dieses Jahr war auch insofern speziell für das EMR, als dass wir zwei Reglementsrevisionen durchgeführt haben. Bedeutsam daran waren die Anpassungen des Reglements in den Bereichen Osteopathie, Kunsttherapie, Craniosacral Therapie und Pferdegestützte Therapie. Mit Spiraldynamik und PäPKi konnten wir ausserdem zwei neue und interessante Methoden in unsere Methodenliste integrieren. Auf diese Weise bildet unser Angebot weiterhin die aktuellen Entwicklungen des Markts ab. Unser Spektrum von Methoden und Berufsabschlüssen ist und bleibt umfangreich, sodass wir vielen Therapeutinnen und Therapeuten einen Zugang zum Markt ermöglichen können.

Wie sehen Sie die weitere Entwicklung in der Erfahrungsmedizin?

Françoise Lebet: Die Professionalisierung in der Erfahrungsmedizin, die sich in der Entstehung der Berufsbilder und der eidgenössisch anerkannten Berufsabschlüsse zeigt, schreitet weiter fort. Das begrüssen wir sehr, denn die zunehmende Professionalisierung unterstützt unsere Bestrebungen in Hinblick auf Qualitätssicherung und Patientenschutz. Dieser Weg ist jedoch nicht frei von Risiken und wirft Fragen auf, die man nicht ausser Acht lassen darf. Hier sind alle Akteure gefordert, die richtigen Antworten zu finden.

Christoph Nyfeler: Ich bin auch der Ansicht, dass sich die Erfahrungsmedizin weiter professionalisieren und besser im Gesundheitssystem positionieren wird. Es wäre wünschenswert, dass bei diesem Prozess die Vielfalt, welche die Erfahrungsmedizin ausmacht, erhalten bleibt. Insgesamt wird der Trend im Bereich Gesundheit vermutlich in Richtung gesunde Lebensführung und Förderung der eigenen Gesundheitskompetenz gehen.

Sind für das kommende Jahr neue Services in Planung?

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Françoise Lebet

Françoise Lebet: Sicher. Aber wir wollen noch nicht zu viel verraten. Nur so viel vorab: Wir arbeiten derzeit an einem neuen Webauftritt und es ist durchaus möglich, dass dabei auch ein neues «Kleid» für das EMR anfällt. Unser Ziel ist es, unsere Website noch besser auf unsere Zielgruppen auszurichten und die Nutzerfreundlichkeit zu erhöhen.
Ausserdem haben wir bereits jetzt einen Event in Planung, der zwar noch etwas weiter in der Zukunft liegt, aber für uns dennoch schon sehr präsent ist: Im Jahr 2019 wird das EMR 20 Jahre jung und das muss natürlich gefeiert werden. So veranstalten wir am 19. Januar 2019 ein Symposium zur Erfahrungsmedizin.   
Abgesehen davon wird sich das EMR auch weiterhin auf seine Kernaufgaben konzentrieren: Wir zertifizieren Therapeutinnen und Therapeuten der Erfahrungsmedizin und leisten damit einen Beitrag zur Qualitätssicherung und zum Patientenschutz in diesem Bereich. Das EMR-Qualitätslabel ermöglicht Therapeutinnen und Therapeuten den Zugang zum Markt, bietet den Versicherern einen verlässlichen Überblick und schafft Orientierung für Patienteninnen und Patienten und die Öffentlichkeit.

Was wünschen Sie den Therapeutinnen und Therapeuten zu Weihnachten?

Christoph Nyfeler: Eine erholsame Weihnachtszeit und viel Energie, damit sie auch im Jahr 2018 ihren wertvollen Beitrag zu unserer Gesundheitsversorgung leisten können.

Stefan Haselbach: Ich wünsche den Therapeutinnen und Therapeuten Gesundheit sowie Erfolg und Zufriedenheit bei ihrer Tätigkeit.

Françoise Lebet: Mein Wunsch für sie ist mehr Akzeptanz und Anerkennung in der Branche, zum Wohl und zur Sicherheit der Patientinnen und Patienten.

Auf was freuen Sie sich während der Festtage?

Stefan Haselbach: Ich entspanne mich gerne in den Bündner Bergen, zusammen mit meiner Familie.

Françoise Lebet: Ich freue mich darauf, morgens aufzustehen und noch nicht zu wissen, was der Tag bringt und was ich tun werde.

Christoph Nyfeler: Freie Zeit mit meiner Familie und ein paar verschneite Tage im Baselbieter Jura, darauf freue ich mich.

1 Studie des CEMIC (Centre de médecine intégrative et complémentaire – Institut für integrative und komplementäre Medizin) des CHUV (Centre hospitalier universitaire vaudois – Waadtländer Universitätsspital) in Lausanne
2 Studie des Instituts für komplementäre und integrative Medizin (IKI) am Universitätsspital Zürich


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