Newsletter Oktober 2018

Neue Methode: Dorn-Therapie

Das EMR erweitert sein Methodenspektrum und nimmt ab 2019 eine Methode in sein Angebot auf, die bereits auf der Wunschliste der Versicherer steht: die Dorn-Therapie.

© Pitopia, Robert Kneschke, 2009

Bei der Dorn-Therapie handelt es sich um eine manuelle Methode aus der Volksmedizin, die bei vielen Patientinnen und Patienten beliebt ist. Die Therapie beruht auf der Annahme, dass leicht verdrehte Wirbel zu chronischen Schmerzen führen, vor allem im Rücken- und im Gesässbereich. Verdrehte Wirbel erkennen die Dorn-Therapeutinnen und -Therapeuten, indem sie die Wirbelsäule abtasten. Mit sanftem, gezieltem Druck der Daumen wird dann an den Wirbeln gearbeitet, um sie wieder in die richtige Position zu bringen. Anschliessend bewegt die Therapeutin oder der Therapeut die Extremitäten mit leichten Pendelbewegungen hin und her. Dabei müssen die Patientinnen und Patienten durch bestimmte Bewegungen mithelfen.

Zur Therapie gehören auch Selbsthilfe-Übungen, welche die Patientin oder der Patient über einen gewissen Zeitraum täglich durchführen muss. Die Dorn-Therapie zeichnet sich dadurch aus, dass sie besonders sanft und wenig schmerzhaft ist. Auf Medikamente oder Schmerzmittel wird dabei verzichtet. Aufgrund dieser Eigenschaften kommt die Dorn-Therapie bei Patientinnen und Patienten gut an.

Das EMR hat sich deshalb entschieden, die Dorn-Therapie ab 2019 sowohl als eigenständige Methode als auch als Zusatzqualifikation für Medizinische Masseurinnen und Masseure mit eidgenössischem Fachausweis in die Methodenliste aufzunehmen. Die erforderlichen Qualifikationen für eine Registrierung sind in entsprechenden Richtlinien im EMR-Reglement festgelegt, die in Zusammenarbeit mit dem DORN-Verband Schweiz und dem Verband der medizinischen Masseure Schweiz (vdms) entstanden sind.

In der Schweiz wenden vor allem medizinische Masseurinnen und Masseure die Therapie an (siehe Interview unten). Der Verband vdms wird ab 2019 Weiterbildungskurse in Dorn-Therapie als Kompetenzerweiterung für diese Berufsgruppe anbieten.

Gute Aussichten für Weiterbildung in Dorn-Therapie

Der Verband der medizinischen Masseure Schweiz vdms bietet 2019 Weiterbildungskurse für Dorn-Therapie an und rechnet mit einem grossen Ansturm – in einem ersten Schritt mit zirka 100 Therapeutinnen und Therapeuten. Erfahren Sie mehr von Carolina Reiber, der Präsidentin des Verbands.

Frau Reiber, was bedeutet für die medizinischen Masseurinnen und Masseure die Aufnahme der Dorn-Therapie in die EMR-Methodenliste 2019?

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Carolina Reiber ist Präsidentin des Verbandes der medizinischen Masseure Schweiz.

Die Aufnahme der Dorn-Therapie bedeutet eine interessante und zugleich wirkungsvolle Kompetenzerweiterung für die Medizinischen Masseurinnen und Masseure mit eidgenössischem Fachausweis – und garantiert zugleich eine Qualitätssicherung, die der vdms als grösster Berufsverband sehr begrüsst. Denn fachlich kompetente Masseurinnen und Masseure garantieren eine gesicherte Qualität in der Therapie und fördern damit das Vertrauen von Versicherern und Patientinnen und Patienten. Die Kompetenzerweiterung durch die Dorn-Therapie macht ausserdem das Therapiegefüge der Medizinischen Masseurinnen und Masseure wesentlich reichhaltiger und ermöglicht es ihnen, ihre Therapiesitzungen noch wirtschaftlicher, nachhaltiger und wirksamer zu gestalten.

Was spricht dafür, dass die Versicherer die Dorn-Therapie mit Zusatzqualifikation in ihrem Leistungskatalog berücksichtigen?

Die Dorn-Therapie ist eine altbewährte Therapiemethode, die sich durch eine nachhaltige Wirkung bei indizierten Krankheitsbildern auszeichnet und für die langjährige positive Erfahrungen vorliegen. Schon seit langem werden Dorn-Techniken erfolgreich angewandt. Leider war die Qualität der Dorn-Therapie bisher nicht gesichert und nicht einheitlich mit klaren Regeln und Leitplanken dokumentiert. Dies wird nun der Fall sein, wenn der erste Ausbildungslehrgang 2019 beim vdms beginnt. Somit garantieren wir als Berufsverband der Medizinischen Masseurinnen und Masseure mit eidgenössischem Fachausweis und in Zusammenarbeit mit dem EMR die geforderte und wichtige Qualitätssicherung. Und wir sichern so gegenüber den Versicherern eine optimale Therapieerweiterung mit dem Nutzen für alle, im Sinn der Effizienz und Nachhaltigkeit.


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